Ganz dünnes Eis

Schade, die kalten Tage vorbei sind. Sie haben mir gut getan.

Immer diese Vorurteile gegen den Osten. Dort lebt doch ein sympathischer Menschenschlag. Zwar hat jetzt wieder ein rechter Vollpfosten in der Oblast Sachsen, genauer gesagt in Bautzen, seinen rassistischen Dreck zur Weihnachtszeit ausgekübelt, aber das Ekel ist doch in einer christlichen Partei.

Abgesehen davon verstehe ich die Russen nicht. Diese russische Mentalität ist sicher ein Rätsel. Sie denken, dass sie besser sind als andere, haben aber eigentlich nichts, worauf sie stolz sein könnten. Was man von Russland sieht, ist eigentlich nur, entschuldigt die harten Worte, nur merkwürdige Scheisse.

Unsere ukrainische Bekanntschaft brachte allerdings auch kein Licht ins Dunkel. Kennt einer von Euch einen demütigen oder auch nur bescheidenen Russen? Null.

Aber es gibt auch gute Zeiten. Am Wochenende ein paar tolle Stunden mit Freunden verbracht, gutes Essen (kein Seniorenteller) ein Paar Gläser Primitivo, Gespräche und Lachen.

Und dann gab es leider ein paar Tage ohne Antrieb. Das kann irgendwann, bei zunehmender Häufigkeit, zum Problem werden. Warum bin ich, was tue ich? Wo liegt der verdammte Sinn? Die Welt ändert sich nicht mehr. Sie trudelt dem Untergang entgegen und ich suche. Wie lange lebe ich schon? Und was habe ich vorzuweisen? Schlage ich die meiste Zeit die Zeit tot? Warte ich auf das Ende des Tages, um am nächsten Tag, nach unruhiger Nacht, wieder durch Untätigkeit die Zeit um die Ecke zu bringen. Vorsicht, ganz dünnes Eis.

Gestern der Herrenabend als beste Medizin. Jeden Mittwoch. Seit Jahrzehnten. Wie gut es tut, im Kreis der Herrschaften albern und närrisch zu sein, lachen ohne Grund.

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