Im Irrenhaus ist es noch am schönsten

Ich vermute, dort Draußen gibt es so einige Typen, die tief im Inneren wissen, dass sie von niemanden jemals wirklich geliebt wurden oder jemals lieben werden. Irgendwie traurig, aber seien wir ehrlich, das ist eine der wenigen Dinge, auf die wir wirklich selbst Einfluss haben.

Als Dank für die Spende zum Bau einer Navaldrohne und dem hoffentlich baldigen Schiffeversenken im Schwarzen Meer ist das Armband, gefertigt aus Asovstahl aus Mariupol, tatsächlich eingetroffen. Allerdings, das war nicht so schön, musste ich noch 41 Euro Einfuhrsteuer entrichten. Das war so nicht abgesprochen.

Es ist doch noch kalt geworden. Aufgeplusterte Vögel warten im Vorgarten auf Futter. Reif, eine Ahnung von Schnee. Die Heizung ist jetzt wirklich an.

Habe gerade die Jahresabrechnung für Gas bekommen. Sparmaßnahmen mehr als erfolgreich. Eine Gutschrift wird ausgezahlt, die Abschläge werden etwas erhöht. Geht doch. Wobei ich mit glücklicher Hand Anfang des Jahres eine Zweijahresvertrag abgeschlossen hatte.

Ansonsten ist es ein riesiger Unterschied, ob ich nach einem langen Spaziergang mit Hund aus der Kälte komme und mich im warmen Haus bei einer Tasse heißen Kakao aufwärme, oder ob in Odessa in der Kälte vielleicht drei Monate auf Heizung und Strom verzichten werden muss, weil russischer Kriegsverbrecher mit Drohnen aus einem faschistischen Mullahstaat die zivile Infrastruktur zerbomben.

Ob Laubbläser oder tageshell beleuchtete Vorgärten, ingnorante Nachbarn werden mit Duldsamkeit begegnet. Weihnachten steht vor der Tür. Fest der Liebe und so.

Wie dem auch sei, Elon Musk mutiert zum Rechtsextremisten, im EU Parlament gibt es wie vermutet Korruption. Nach zwei Jahren Abstinenz gehen ich wieder gerne auf Weihnachtsmärkte.

In Russland, ihr wisst schon, diesem mittelalterlichen Orkreich irgendwo in Dunkelerde, ist ein Mann verurteilt worden, weil er vom ukrainische Präsident Selenskyj geträumt hat. Und hier wurde gerade ein ziemlich komischer Reichsbürgerputch verhindert. Zeitgleich gibt es Hausdurchsuchungen bei Klimaaktivisten, die als kriminelle Vereinigung deklariert, mit aller Härte verfolgt werden. Ein Irrenhaus.

Kein Neid. Muss man auch erst mal schaffen. Elon Musk ist der reichste Idiot der Welt.

Gut, das ich diesen ganzen Krypto-Unsinn Anfang des Jahres bereits aus dem Depot geschmissen haben. Ganz schön schlau.

Nicht ganz so schlau, aber fast schon wieder lustig, in Garzweiler müssen Windräder weg, damit Braunkohle abgebaut werden kann.

Auch ein Irrenhaus natürlich Twitter. Wird schlimmer und schlimmer, der erbärmliche, nach Aufmerksamkeit lechzende, extrem reiche Rechtsaußen und magisch Dreck anziehende Musk macht’s auch nicht angenehmer. Obwohl, mein Account hat keine Follower und wird nur genutzt, om hautnah und zügig von Journalisten, Strategen und Militärs, Wartracker, Analysten und Wissenschaftlern über den Krieg gegen die Ukraine informiert zu werden.

Und wie immer, gibt es keine Hoffnung, hilft Musik.

Playlist | Schallgrenzen via Spotify

Ein Kommentar bei „Im Irrenhaus ist es noch am schönsten“

  1. Ein schöner Text, wie das alles ist. Schöne Weihnachten.

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