Den ganzen Tag Regen und Sturm. Nur vor die Tür wegen dem Hund. Der Tag ist nicht der Rede wert. Noch nicht am Ende, verplemperte Zeit mit Nichtstun, Lesen und an die Decke starren verbracht. Im guten alten Shell-Atlas mögliche Touren für die erste Wohnmobilfahrt im April geplant. Abends im strömenden Regen durch den Ort und in beleuchtet Häuser, in Wohnzimmer und Küchen geschaut.
Am nächsten Tag ist es zwar windig, aber die Sonne scheint hin und wieder. Das man sich jetzt auch noch mit einem steinzeitlichen Thema wie Krieg in Europa beschäftigt muss, was für eine Verschwendung, haben wir einem russischen Paranoiker zu verdanken.
Ich verbringe mit der Familie meinen Geburstag. Alle sind gekommen. Ein schöner Tag. Als ich irgendwann 1972 David Bowies »The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars« erstmals in den Händen hielt ( meine ersten beiden Alben waren Genesis Foxtrott und Led Zeppelin II ) und meinen Lieblingssong (den ich heute noch liebe) »Rock ’n’ Roll Suicide« immer und immer wieder hörte, hätte ich mir sicher nie träumen lassen, das ich jetzt, mit einem Bein in der Urne und auf der Zielgerade, so uralt werden würde. Ich hätte mir auch nie träumen lassen, das ich gestern mit meinem Inner Circle drei wunderschöne Stunden im vielleicht besten Restaurant der Welt (das man mich dann noch mit Rosenblätter bestreute, war wirklich nicht nötig) verbringen durfte, und das putzmunter und gesund. Niemals hätte ich gedacht, das ich bisher im Großen und Ganzen eigentlich ziemlich glimpflich davon gekommen bin, so lange schon von Freundschaften profitieren durfte und trotz einigen Hochs und Tiefs bisher ein gutes Leben hatte. Mir geht es gut, ich bin dankbar.
Am nächsten Morgen ist Krieg und die Welt eine andere. Deutschland und seine Politik, feige und verlogen wie immer. Eine Bande von Jammerlappen und Pfeffersäcken die Angst vor Viren und Russen haben. Jämmerlich.