wenn dieser verdammte Virus nicht wäre. Bereits der zweite Tag mit dem Wohnmobil. Entweder nach Polen, Richtung Masurische Seen in Polen, oder und das wäre wahrscheinlicher, eine gemütliche Tour entlang der Nordsee, Dornumersiel und Jadebusen, Richtung Emden und dann vielleicht rüber nach Holland und dann Belgien und ein Besuch von Brügge. So ungefähr war’s geplant, ist aber nicht. Vorgestern, das war ebenfalls geplant, das blaue Wohnmobil nach Monaten Winterschlafs in die Werkstatt gefahren: TÜV und Abgasprüfung. Alles gut und ohne Probleme, unter Wehklagen zurück in die dunkle Scheune gefahren. Für wie lange, das weiß nicht der Wind.
Nun sitze ich hier und drehe Däumchen. Ich höre Simple Minds «Waterfront». Eines der vielen Konzerte die abgesagt sind. Verschoben. Wie so einige Termine. Gottseidank war ich kurz vorm Shutdown noch beim Friseur. Kollegen von mir sehen nach ein paar Wochen und unsachgemäßer Benutzung von elektrischen Haarschneidern seltsam aus.
Am Mittwoch ist wie immer NoMaam Tag, an für sich seit Jahrzehnten (Grundgütiger!) ein Treffen in der Stammkneipe. Die hat nun zu. Also wird pünktlich eine Videokonferenz (mit Zoom) abgehalten. Mindestens genauso lustig. Themen: natürlich Corona, ein Fall in der Bekanntschaft, Maskenpflicht, selber nähen oder Unterhose, nordfriesischen Inseln, Intubation, Arbeiten an der Front (ich) oder Homeoffice (die meisten inklusive meiner Frau), Bienen und Honigräume, Auto oder Fahrrad, Verschwörungstheorien, Wein und Bier, der Gesundheitszustand alter Männer, kaufen oder sparen, lachen oder weinen.