Einerseits hatte ich darüber sinniert, ob Unwissenheit womöglich für eine gewisse Zufriedenheit sorgen kann, andererseits arbeite ich mich hin und wieder, mehr oder weniger erfolglos, an Immanuel Kant und der in seinem Opus „Kritik der reinen Vernunft“ gestellten Frage ab, „Was kann ich wissen“?
Nicht besonders viel. Den Kant beantwortet uns diese Frage sogleich im Nachgang, wir Menschen wären so oder so nicht in der Lage, dieses Wissen zu erlangen. Kratzen an der Oberfläche mit dem Versuch, Erkenntnisse mit den Mitteln der Vernunft zu erlangen. Da stellt sich sofort die Frage, was sind Wahrheit und Wirklichkeit, ist sichere Erkenntnis überhaupt möglich? Und Vernunft? Wer zum Teufel ist im Jahr 2024 noch vernünftig und versucht nicht, uns einen Bären aufzubinden?
Erfahrungen jedenfalls sind kein Wissen. Tatsachenerkenntnis. Was sind Tatsachen? Aber auch, wenn wir mit Vernunft und alle Erfahrungen beseiteschiebend, ohne Meinung wissen, steht laut Kant als bittere Erkenntnis fest, die Wirklichkeit werden wir niemals erkennen.
Schlussendlich habe ich den dumpfen Verdacht, wir leben in einer Epoche, in der Wissen nicht mehr Macht bedeutet, sondern Erfahrungen und Meinungen als Fake News und (Un)wissen die Oberhand gewinnen. Vielleicht ist die Erkenntnis des Nichtwissens vielleicht nicht ideal, aber zumindest gesundheitsfördernd.