Neulich kam ich im Fitnessstudio mit einem jungen Mann ins Gespräch. Es stellte sich dann im Laufe des Gesprächs heraus, der Gute hatte keinen blassen Schimmer, wer zum Beispiel der aktuelle Bundeskanzler ist. Abgesehen davon offenbarten sich im Gespräch noch so einige Wissenslücke. Natürlich war ich erstmal baff, aber eigentlich hatte das alles eine rührende, liebenswerte Note. Ich merke das schon in meinem Bekanntenkreis, Unwissenheit kann doch etwas Herrliches sein. Keine Nachrichten, und somit auch keine Schlechten. Vielleicht aber der richtige Weg, gepaart mit einer Prise Ignoranz und einem Schuss zufriedener Ahnungslosigkeit. Neulich habe ich gelesen, dass wenn Unwissenheit Glückseligkeit ist, warum suchen wir dann nach Wissen?
Schon die Römer hatten dazu eine Meinung. „Sancti pauperi spiritu“, so in etwa „Selig sind die geistig Armen.“ Allerdings erscheint mir diese Lebensentwurf eher nicht negativ, sondern ganz schön schlau und in dieser manchmal so schrecklichen Welt als gute Strategie, seinen Verstand nicht zu verlieren.
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