Geplatzter Kragen im Fitnessstudio

Nach einer Woche Entspannung im Norden, insbesondere in Dänemark, ist mir heute in meinem geliebten Fitnessstudio doch tatsächlich der Kragen geplatzt. Bin ja ein geduldiger Mensch, aber irgendwann reicht’s mir dann doch. Ein Kerl, nicht unsympathisch, aber von mir bereits in der Vergangenheit einer eher rabiaten politischen Haltung verdächtigt, hat beim Gespräch zwischen zwei Übungen wieder einmal über Politik geredet. Nicht das übliche unzufrieden, diffuse Geschwafel über verbotene Gasheizungen, Tempolimit oder allgemein die schweinischen Poliker während der Coronazeit (als wäre das nicht Schnee von gestern), heute benannte er nicht nur alle Grünen, sondern insbesondere Robert Habeck als linke Verbrecher, die man allesamt Aufknöpfen müssten. Dies und das und so weiter und sofort. Das der Kerl mir dann noch vor kurzem erzählte, dass er als beamteter Bahnführer arbeiten würde, hat für mich, trotz Atemübung, das Fass zum überlaufen gebracht.

Hast du noch alle Tassen im Schrank. Ganz dünnes Eis. Deine mutmaßliche Vorliebe für die AfD und dein unterschwelliger Rassismus ist mir im Grunde scheißegal, solange du es für dich behältst. Es interessiert mich nicht. Aber das du hier vor mir stehst, mich quasi zum Komplizen machst, darüber schwadronierst, dass ein gewählter Politiker, in diesem Fall Robert Habeck und all seine Wähler Verbrecher sind und dementsprechend behandelt werden sollten, das geht zu weit. Halt einfach deine Fresse und Quatsch mich nicht mehr an. Du bist meiner Meinung nach ein Fall für den Staatsschutz.

Freunde werden wir sicher in diesem Leben nicht mehr, ansonsten eine Stunde Oberkörper, insbesondere Schulter, oberer und unterer Rücken sowie Brust. Zum Ende Bizep und Trizep, einen leckeren Cappuccino und mit dem Fahrrad zurück.

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