Ein freundlicher Oktobersonntag. Die Sonne scheint. Vormittags: G und ihr Freund V zum Frühstück. G will ein Buch schreiben – autobiographisch.
Da ich darin vorkommen soll, bittet sie mich, vor der weltweiten Veröffentlichung, vor der anschließenden Verleihung des Deutschen Buchpreises (vielleicht ist sogar der Nobelpreis schon im Gespräch), das Manuskript zu lesen und meine Meinung zu äußern.
Ich lehne freundlich, aber entschieden ab.
Ich sag’s einmal so: Autobiographische Texte mit noch lebenden Protagonisten – ein Ritt auf der Rasierklinge.
Ansonsten: ein Vormittag, nicht unangenehm.
Nachmittags Einladung bei Frau L – Kaffee, Kuchen. Selbstgebackener Apfelkuchen mit Sahne. Stunden in einer Wohnung voller Erinnerungen, im Gespräch, beinahe ein Museum.
Zum Abschluss ein Gläschen Grand Marnier.
Abends Gnocchi-Kürbis-Auflauf, ein Glas Rotwein, dazu eine Dokumentation über die Ostsee und ihre Anrainerstaaten.
Der Tag schließt still.