Unkraut zupfen

Den ganzen Tag nicht mehr und nicht weniger getan als Unkraut zu zupfen. Ein paar Unterbrechungen durch Regen, aber ansonsten auf den Knien und gezupft, gezupft, gezupft. Meditation. Die Gedanken springen von Ast zu Ast, mäandernde Möglichkeiten. Man kann kaum aufhören. Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Albert Einstein.

Heute Morgen um fünf

als ich mich mit dem Fahrrad in die nächstgrößere Stadt aufmachte um meine Brötchen zu verdienen, war es noch recht kühl. Nach anderthalb Stunden Fahrt im ersten Licht durch Natur und leiser Stadt hätte ich vor Glück Bäume ausreißen können. Jetzt bin ich bei sommerlichen Wetter für zwölf Stunden weggesperrt. Freue mich auf die Rückfahrt. […]

Rettung ist nah

Vielleicht ist der Mensch erst dann gerettet, wenn der letzte Gott getötet wurde. Neulich habe ich gelesen, der Coronavirus wäre gnadenlos. Konnte mir das Lachen gerade noch verkneifen. Ich muss unbedingt wieder in den Wald. Stille, Blätter rauschen, Licht und Schatten. Nicht in diesem Zusammenhang fällt mir Herr Pfarr ein. Herbert konnte kaum glauben, was […]

Nicht zu nett für diese Welt

Strahlend blauer Himmel und Sonne satt. Und Kindergeschrei. Den ganzen Tag Kindergeschrei. Und überhaupt die Menschen. In diesen Tagen, alle scheinen zu Hause zu sein, ist mir die Nachbarschaft mehr als sonst zuwider. Es ekelt mich immer wieder, nach den Begriffen der Welt, freundlich zu sein. Ein Leben ohne Struktur. Aber die Gewissheit, der Hund […]

Der große Berg

Der große Berg kann nicht überwunden werden. Lähmende Tage und Wochen, fast einen Monat ein unlustiges Trauerspiel. Kein Schlaf. Bin ich noch bei Trost? Ich sollte doch verdammt noch mal doch Himmelhoch jauchzen und bin doch zu Tode betrübt. Und doch ist immer wieder Musik meine Rettung. Am Wochenende Stunden im Glück getanzt. Vor Wochen […]

Kraftlos

In der Nacht, im Halbschlaf, das Gefühl, als würde eine Katze aufs Bett steigen. Dann die Erkenntnis, ich bin tot. Zu früh aufgewacht und verzweifelt aufgestanden. Nach zwei Monaten zum Friseur. Die Haare, die schwindenden, nun wieder schön. In der noch wärmenden Nachmittagssonne Unkraut im Gemüsebeet gezupft. Vielleicht die schönste Stunde des Tages.