Weiter entlang der Alabasterküste. Zwischenstopp in Pont-l’Évêque. Wir hatten dort vor ewigen Zeiten, Mitte der Achtziger, mit unserem restlichen, zusammengekratzten Geld auf dem dortigen Markt eine Siamkatze gekauft. Ein nettes, meine Frau liebendes, mich ignorierendes Tier. Lecker Käse (bis auf einen) und Backwaren eingekauft. Schlaraffenland.
Saint-Laurent-sur-Mer. Fussläufig ist hier der Strandabschnitt Omaha Beach erreichbar. Tag der Entscheidung vor achtzig Jahren.
Es ist nicht alles Gold was glänzt.
Der verklärte Blick auf Frankreich, die wunderbare Landschaft und das schöne Leben wurde aber immer dann auf die nüchterne Realität zurückgestutzt, wenn wir touristische Hotspots verließen und in einer ziemlich runtergekommenen Provinz landeten. Leerstehende, vernagelte Geschäfte und verwahrloste Wohnhäuser.
Was uns aber immer begeisterte, auch in dem kleinsten verlotterten Ort, es gab eine Boulangerie und als Treffpunkt eine Bar / Brasserie.
Auf der Cotentin (Halbinsel Département Manche) in Barfleur, später Saint-Vaast-la-Hougue auf Campingplätzen. Hier oben waren wir schon vor Jahren, hübsches Flecken Erde. Kaffee, Crêpes, keine Muscheln.
Bayeux. Der städtische Campingplatz ist wirklich sehr schön. Wir bleiben hier zwei Tage. Mittagsspaziergang in die Innenstadt und Besichtigung des Museums mit dem berühmten Teppich der Invasion der Normannen in England und der Schlacht von Hasting.
Abends Weichkäse aus Rohmilch. Ich mochte ihn nicht, meine liebe Frau umso mehr. Keine Stunde später das Resultat: Magenkrämpfe, Brechreiz und Schüttelfrost. Wir bleiben noch einen Tag in Bayeux, mir ist etwas flau aber nicht der Rede wert, ihr ging es gar nicht gut.
Fahrt nach Les Andreys, alle weiteren Termine werden dann gestrichen, Flucht nach Hause. Hier durften wir abends noch das Fußballspiel Deutschland gegen Spanien bewundern. Und es war doch Handspiel.