Besuch in der Gärtnerei

Der Himmel ist bedeckt von Wolken. Der gerade ausgefochtene Streit noch schwelend, fahren der Mann und die Frau zurück in die Stadt. Die Stimmung ist unbestimmt, beide können sich nicht entscheiden. Leichtigkeit und Optimismus, oder lieber doch, zornig auf alles und niemanden, eine große Kälte. Sie halten vor einer Gärtnerei. Sie und er schlendern an den Verkaufsständen vorbei, verharren hin und wieder. Nach einigen Abwägen und Zögern entscheidet sich die Frau, allgemein für ihren „grünen Daumen“ bekannt, letztendlich für den Kauf von drei dunkelroten, matt schimmernde, niedrige Winterpflanzen. Während die Frau an der Kasse bezahlt und von dem Kassierer ein gelbe Blume, die augenblicklich alle ihre Blüten verliert, geschenkt bekommt, betrachtet der Mann eine Ansammlung steinerner Figuren. Gartenschmuck. Monströse Torwächter aus Steingut, frostsicher, halb Engel, halb Teufel. Besonders einer der Gargoyles, ein etwas größeres Exemplar, erregte bei ihm so viel Aufmerksamkeit, das er die drängenden Rufe der Frau überhört. Schwingen aus Stein bewegen sich, Augen öffnen sich.

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